Nachhaltigkeit

Nachhaltig & Effizient in die Zukunft

Wie kann eine Standseilbahn nachhaltig sein?

1

Hohe Lebensdauer

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Energieeffizienz

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Individuelle Taktfahrten

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Verkehr von der Straße auf die Schiene

Die Lebensdauer

Die Standseilbahnen stellen den ältesten Typ von Seilbahnen dar und sind seit über 600 Jahren bewährte und extrem sichere Verkehrsmittel. Standseilbahnen beruhen auf einer einfachen Technik und haben eine hohe Lebensdauer. Die kostenintensiven Posten einer Standseilbahn sind durch den Bau der Trasse, die Brücken und Tunnels gegeben, wobei es eben diese Bauwerke sind, die eine hohe Lebensdauer haben. In den letzten Jahren wurden die Standseilbahnen durch den Einsatz modernster Technik zunehmend sicherer, effizienter, stromsparender und umweltfreundlicher.


Durch die Langlebigkeit der Bauten und die niedrigen Wartungskosten ergibt sich eine hohe Rentabilität in der Zukunft. Nachfolgende Generationen müssen wenige Ressourcen aufwenden, um den Betrieb der Standseilbahn fortzuführen. Die Anzahl der Besucher in 10, 50 oder 100 Jahren ist derzeit schwer bis unmöglich abzuschätzen und daher ist es wichtig, dass diese Bahn auch bei Abnahme der Tourismusintensität in unserem Tal weiterhin kostendeckend arbeiten kann.

Da die Strecke nur 960 m lang ist, ist eine Fahrt alle 4 bis 5 Minuten möglich, wodurch eine hohe Beförderungskapazität von über 1800 Personen pro Stunde erreicht werden kann, die für diesen Hausberg der kleinsten Gemeinde Grödens auch längerfristig ausreicht. Ein starker Anstieg der Bettenkapazität im Einzugsgebiet ist nicht zu erwarten.

Energieeffizienz

(Stand-)Seilbahnen benutzen elektrische Antriebe und haben allgemein einen sehr hohen Wirkungsgrad (siehe Bild unten).

 

Da bei einer Standseilbahn zudem die beiden Wagone auf halber Strecke im Gleichgewicht stehen, muss nur ein relativ geringer Energieaufwand betrieben werden, um die gesamte Strecke zu bewältigen. Der Gleichgewichtspunkt verlagert sich, je nachdem wie viele Personen berg- oder talwärts fahren.

 

Die Energieverteilung während des Betriebes einer Standseilbahn wurde z.B. durch eine Studie der ETH Zürich ( „Energetischer Vergleich unterschiedlicher Seilbahnsysteme“, Diplomarbeit am Institut für Leichtbau und Seilbahntechnik, 1994 Prof. Dr. G. Oplatka, Patrick Schibli) untersucht:

•     bei Stillstand wird keine Energie verbraucht (abgesehen von der Beleuchtung in den Stationen o.Ä.)

•     kurz nach der Hälfte der Strecke überwiegt das Gewicht der talfahrenden Garnitur samt Zugseil, sodass die Anlage gebremst werden muss und sogar Strom erzeugt werden kann

•     je mehr Personen tal- als bergwärts fahren, desto früher erreicht man den Gleichgewichtspunkt und man spart Energie

•     durch moderne Technik ist es möglich, diese gewonnene Energie in immer effizientere Batterien einzuspeisen und dadurch das öffentliche Stromnetz deutlich zu entlasten


Eine kuppelbare Umlaufbahn verbraucht hingegen konstant Energie - auch im Leerlauf. Einzelfahrten außerhalb der üblichen Betriebszeiten sind daher nicht lohnend.


In Summe verbraucht eine Standseilbahn deutlich weniger Energie pro beförderter Person als eine kuppelbare Umlaufbahn, was auch durch eine Analyse von Doppelmayr bestätigt worden ist (ca. 50% weniger Stromverbrauch).

 

Da es sich bei dieser Standseilbahn um eine Zubringer-Bahn ohne eigene Skipiste handelt, werden auch im Winter viele talfahrende Personen erwartet. Ebenso werden im Sommer viele Wanderer den steilen Waldweg meiden und die Bahn benutzen (die GardenaCard erlaubt den Gästen uneingeschränkte Nutzung aller Bahnen im Tal).

Individuelle Taktfahrten

Das Prinzip ist einfach:

- ist die Standseilbahn in Bewegung verbraucht sie Strom. Ein Teil dieses Stroms kann sogar rekuperiert werden. (siehe Energie-Effizienz)

- bleibt die Standsteilbahn stehen, verbraucht sie keinen Strom.


Diese Eigenschaft erlaubt es, die Fahrten einer Standseilbahn individuell und damit auch effizient zu takten. Da eine Skipiste nach St. Christina weder geplant noch vorgesehen ist, dient die Standseilbahn in erster Linie als Zubringeranlage.

Somit variiert je nach Uhrzeit auch die Beförderungsauslastung.

In den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag werden die meisten Personen befördert werden. Demnach wird auch eine engere Taktzeit der Standseilbahn gewählt.

Während der Mittagszeit oder bei schlechtem Wetter, wenn die Nachfrage überschaubar ist, kann die Frequenz der Fahrten verringert werden, sodass Leerfahrten vermieden werden.

(Dies ist eine Eigenschaft, die Umlaufbahnen nicht aufweisen).


Solche Konzepte der Taktung werden bereits seit langem auch bei Pendelbahnen angewandt, vor allem im Sommer und in den Nebensaisonen, wenn weniger Fahrgäste zu erwarten sind und eine Umlaufbahn nicht rentabel wäre.


Die Grafik nebenan zeigt den Wirkungsgrad einer Standseilbahn und einer Umlaufbahn (entnommen aus oben erwähnter Studie der ETH Zürich).

Von der Straße auf die Schiene

Ein Slogan, den man bereits öfters gehört hat, soll auch in diesem Projekt angewandt werden. Um einen nachhaltigen Tourismus zu fördern, soll ein Großteil des touristischen Verkehrs, der zur Zeit auf Monte Pana herrscht, auf die Standseilbahn verlegt werden.


Auf Monte Pana soll in Zukunft vermehrt in nachhaltige Projekte investiert werden, um das Naherholungsgebiet als solches zu stärken. Um den Verkehr zu verringern, soll der Tourist durch ein ausgeklügeltes Mobilitätskonzept vorrangig mit der Standseilbahn auf Monte Pana gelangen.

Ein erster Schritt soll das Mobilitätszentrum in der Zone Iman und der Rückbau bzw. Verringerung der Parkplätze auf dem Gemeindeparkplatz Monte Pana sein, wo auch die neue Bergstation der Standseilbahn geplant ist.

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